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Impulzerzeugung

Impulserzeugung

Plyometrie


Eine Vibrationsplatte erzeugt plyometrische Belastungen. Plyometrische Belastungen sind u.a. gekenntzeichnet durch extrem kurze Bodenkontaktzeiten, wie sie auch im Sprint oder bei Sprüngen auftreten können (bis weit unter 0.2 Sekunden). (Cochrane et al. 2011 a)

Im folgenden Video sind die aus den kurzen Bodenkontaktzeiten resultierenden Impulse von Sprüngen denen von Vibrationen gegenüber gestellt.

Geschwindigkeit


Die über die Vibrationsplatte generierten, plyometrischen Belastungen erzeugen je nach Beschleunigung der Platte (amplituden-, sowie frequenzabhängig) und Körperposition sehr hohe Geschwindigkeiten in den Gelenken. Abhängig von der Dosierung der Plattenbeschleunigung treten in den Gelenken Winkelgeschwindigkeiten bis 300° pro Sekunde auf; vergleichbare Geschwindigkeiten sind auch in einem 100m Sprint messbar. (Ritzmann et al. 2010)

Reflex


Diese hohen Geschwindigkeiten in den Gelenken führen zu schnellen Längen- und Spannungsveränderungen im Muskel-Sehnen-System; so genannte "kurze Dehn-Verkürzungszyklen". Diese Veränderungen werden über Mechanorezeptoren, speziell der schnell adaptierenden, registriert und erzeugen reflexartige Muskelkontraktionen. Die daraus entstehenden, exzentrischen und konzentrischen, Muskelarbeiten sind somit direkt und reaktiv gekoppelt. (Cochrane et al. 2009; Ritzmann et al. 2011)

Werden nun klassische Trainingsmethoden mit Vibrationen kombiniert und mit denselben ohne Vibrationen verglichen, entsteht immer eine höhere Nerven- und Muskelaktivität. Dank den Vibrationen werden speziell die schnell zuckenden Fasern stärker rekrutiert und frequenziert. Die erhöhte Aktivität fördert nicht nur die Wahrnehmung, die Bewegungskontrolle und den Kraftaufbau sondern auch das Kreislauf- und Stützsystem (Osteoporoseprävention). (Saltovska et al. 2010; Cochrane et al. 2011 b; Item et al. 2011; Ritzmann et al. 2012)

Definition

18 Steuergrössen


Vibrationstraining ist immer und ausnahmslos die Anwendung einer bereits bestehenden Therapie- oder Trainingsmethode, die zielgerichtet mit Vibrationen kombiniert wird. Die Handwerkskunst liegt nun darin alle Steuergrössen des Vibrationstrainings zielgerichtet und individuell dosiert anzuwenden.

Es werden insgesamt 18 Steuergrössen in 3 x 3 Kategorien zusammengefasst, die über die Intensität des von der Platte erzeugten Impulses, sowie der Ein- und Weiterleitungsintensität innerhalb des menschlichen Körpers entscheiden:

Definition


Vibrationstraining ist folglich die individuelle Dosierung und Kontrolle mechanisch erzeugter, zyklischer Impulse, die auf den ganzen Körper oder auf Körperteile wirken. Der Impuls (p) ist ausgedrückt über eine Kraft (F), die eine bestimmte Zeitdauer (t) wirkt (p = F * t):

  • Die vom Gerät erzeugten Impulse sind abhängig von der gewählten Frequenz (f), Amplitude (A) und Interventionsdauer.

  • Die im Körper ankommenden Impulse variieren bei Veränderung der Masse (m), der Auflagefläche, der Gelenkswinkel, der Kontraktionsart sowie der Bewegungsdynamik (a).

  • Je nach Trainingsziel dienen die Impulse der Beanspruchung oder der Erholungsförderung des Muskel-, Nerven-, Stütz- und Kreislaufsystems.

Evidenz

Evidenz

Biomechanik

Extrem kurze und hoch repetitive Impulse, wie sie durch Vibrationen erzeugt werden, wirken vielfältig auf Knochen, Knorpel, Faszien, Muskeln, Rezeptoren, Synapsen und Psyche.

Für die wissenschaftliche Zusammenstellung klicken Sie bitte hier: Bewegung ist Medizin - schnelle, kurze und repetitive Impulse ihr Wirkstoff

Wirksamkeit


Die Kombination von bestehenden Therapie- und Trainingsmethoden mit Vibrationen wirkt

  • zielgerichteter: Dank der Vibrationsdosierung können bei konventionellen Interventionsmethoden und Bewegungstechniken die Strukturen zielgerichteter belastet oder entlastet werden.

  • reizwirksamer: Aufgrund der zusätzlichen Impulse entstehen in jedem Fall höhere Effektstärken als bei Anwendungen entsprechender Methoden ohne Vibrationen.

 

  • erfolgreicher: Die Vibrationsintegration in verschiedene Therapie- und Trainingsmethoden bringt den Vorteil der Effektmultiplikation und damit der Effizienz.

 

Die Wirksamkeit von Vibrationen beschreiben bis dato einige Tausend wissenschaftliche Publikationen (pubmed):

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